Endlich, endlich, endlich! Lange haben wir alle gewartet. „Super Mario Maker“ sorgte bereits bei der letzten E3 für großes Interesse und ist nun endlich für Wii U erhältlich. Eigentlich wollte ich mir noch ein bisschen Zeit lassen, bevor ich die Rezension schreibe, aber bereits nach drei Tagen habe ich fast mehr als 20 Stunden Spielzeit und kann schon jetzt sagen: „Super Mario Maker“ ist der Hammer!Wie schon erwartet geht es hier ums eigene Level-Designen, ein kleiner Traum, der sich bei mir erfüllt hat. Als kleines Kind kritzelte ich eigene Level auf karierte Blätter und stellte mir vor, wie ich diese Level dann selber spielen würde. Und nun ist dies endlich machbar. Klar gab es schon vorher Möglichkeiten Mario-Level zu erstellen, aber wenn nur auf Computer und dann auch mit komplizierten Programmen. Und der „Super Mario Maker“ bietet nicht nur das Erstellen eigener Level…Das erste, was auffällt, ist das tolle Artbook, welches dem Spiel beiliegt. Kaum Text, sondern viele kreative, witzige und verrückte Bilder, ganz im Stile von Nintendo. Ein paar Dinge, werden hier zwar schon in Bildern erklärt, aber ansonsten ist das Artbook halt ein… Artbook. Und ich finde es super, sollte es öfter für solche Spiele geben. Zum 8-Bit-Mario-Amiibo kann ich nichts sagen, da ich ihn noch nicht habe. Viel Sinn hat er aber auch nicht, das einzige, was man mit ihm machen kann, ist Mario riesig werden zu lassen, sodass er durch Wände laufen kann, quasi der Mega-Pilz. Dafür habe ich aber schon einige andere Amiibos getestet und alle sind kompatibel (Glurak, Cap. Falcon und auch der Woll-Yoshi). Insgesamt hat man auch die komplette „Smash Bros.“-Kollektion zur Verfügung, neben vielen weiteren. Im Spiel kann man dann im klassischen „Mario Bros.“-Stil diese in Pilzen verstecken und sich dann in die Figur verwandeln. Zwar ohne bestimmte Fähigkeiten, dennoch sehr witzig.Doch nun zum Maker: Im Kern kann man Bauen und Spielen. Es sind bereits einige Level im Spiel enthalten, die man in der 10-Mario-Challenge „freispielen“ kann. Spielt man so einen Level, hat man ihn im Speicher und kann ihn bearbeiten und wieder spielen. Dabei gibt es schön skurrile, aber auch Remixe von alten Mario-Leveln, die sehr schön alle Elemente präsentieren und zeigen, was möglich ist.Dann gibt es natürlich die Online-Funktion, in der man nicht nur seine eigenen Level teilen, sondern natürlich auch die unzähligen anderen von Spielern rund um den Globus zocken kann. Hier bräuchte es aber vielleicht noch eine etwas bessere Art Level zu suchen, vielleicht mit einem Update oder DLC…Doch nun zum Levelbau: Spektakulär! Es gibt vier verschiedene Mario-Spiele, die man auswählen kann („Super Mario Bros.“, „Super Mario Bros. 3“, „Super Mario World“ und „New Super Mario Bros. U“ („Mario Bros. 2“ ist verständlicherweise nicht mit dabei, immerhin war dies im Prinzip ein völlig anderes Spiel)), dazu sechs verschiedene Orte (Overworld, Underworld, Castle, Underwater, Ghosthouse und Airship Fortress) und insgesamt 60 Items.Zunächst mal müssen aber alle diese Dinge freigeschaltet werden. Das kann man, indem man viel spielt. Pro Tag kommt neues Material. Das ist zum einen eine verständliche Handlung von Nintendo, weil gerade jüngere Spieler anfangs sicherlich überfordert wären mit all dem Zeug und so Schritt für Schritt neue Dinge ausprobieren können, andererseits möchte man vielleicht auch direkt voll loslegen, so wie ich. Was also tun? Schummeln. Einfach das Datum der Wii-U nach vorne verlegen. Das hat keinen Einfluss aufs Spiel, man muss aber dennoch immer einen Tag vorschalten, dann etwas Zocken, um die Meldung zu erhalten, dass am nächsten Tag wieder neuer Kram kommt und das Ganze wiederholen.Natürlich ist es klar, dass einige Dinge fehlen und auch ich muss da etwas anecken, aber dafür muss man überlegen, dass Nintendo hier einen Editor für mehrere Generationen kreieren musste. Und das hat auch funktioniert, sowohl Anfänger, als auch Fortgeschrittene werden hier tolle Level bauen können. Zudem mussten die vier verschiedenen Mario-Spiele alle angeglichen werden, heißt es mussten zum Beispiel Buu Huus für das erste „Super Mario Bros.“ designed werden, aber auch ganze Orte und Musiktracks wurden neu kreiert (in „Super Mario Bros.“ und „Super Mario Bros. 3“ gab es beispielsweise auch keine Geisterhäuser). Und auch hier hat Nintendo tolle Arbeit geleistet, die Gegner sehen im klassischen Stil alle natürlich anders aus, als die aus dem aktuellen „New Super Mario Bros. U“. Nichtsdestotrotz ist die Auswahl der 60 Items super: Der Grundkern der Mario-Spiele ist enthalten, aber auch viele Extras.Wichtig für mich waren die Interaktion und die Steuerung im Editor selbst. Und hier wurde das Gamepad wirklich perfekt genutzt. 90 % laufen über den Touchscreen, mit den Schultertasten kann man mehrere Objekte markieren und auch kopieren. Und alles fügt sich schnell zusammen, das Spiel erklärt immer wieder neue Funktionen, ansonsten gibt es eine schöne In-Game-Anleitung, die viele Dinge aufklärt und auch gute Tipps parat hat.Ein großer Pluspunkt ist das schnelle Wechseln zwischen Spielen und Bauen. Hat man eine Passage erstellt, kann sie direkt ausprobieren, ohne erst den ganzen Level bis dahin zu spielen. Das ist nicht nur hilfreich, sondern auch spaßig, wenn man etwas experimentieren will. Und Experimente sind hier sehr willkommen. „Super Mario Maker“ hat immer wieder mit verrückten Level-Ideen geworben, fordert sogar dazu auf, die „Regeln“ zu brechen. Gegner übereinander stapeln, vergrößern, vervielfachen, alles ist möglich. Dabei gibt’s auch viele Überraschungen, wie etwa, wenn man ein Item oder einen Gegner schüttelt. Da gibt’s dann zum Beispiel auch viele Unterkategorien, wie rote Koopas oder schnellere Gegner.Witzig sind auch Sounds, die man im Spiel platzieren kann, sogar eigene kann man aufnehmen. Klang für mich zunächst eher nervig und unnötig, hat mich aber ein paar Mal echt zum Lachen gebracht!Speichermäßig gibt es 120 freie Plätze für eigene Level, also richtig viel!Wenn ich jetzt schreibe, was mir persönlich fehlt, ist das eigentlich kein Meckern, sondern eher ein Vorschlag für spätere DLCs, da ich das Spiel so, wie es ist schon großartig finde.Mir fehlen ganz besonders Checkpoints und Abhänge! Ich finde das sind Grundelemente in den Mario-Spielen. Des Weiteren hätte ich gerne ein paar weitere Level-Themen, wie Eis, Wald und Fels, auch einen Modus, in dem man eigene Levelabfolgen erstellen kann, wäre super.Ansonsten fände ich es auch noch schön, wenn man die Musik einstellen könnte bzw. wenn es einen kleinen Sequenzer, wie zum Beispiel bei „Mario Paint“ geben würde, aber ich bräuchts jetzt auch nicht unbedingt.Fazit: Ich hoffe sehr, dass Nintendo DLCs für das Spiel raus bringt und ein paar der oben genannten Dinge verbessert. Ansonsten ist „Super Mario Maker“ das Meisterwerk geworden, was ich mir erhofft habe. Viele hätten sich sicherlich ein neues „Mario“-Spiel gewünscht, aber hiermit kann man im Prinzip sein eigenes „Mario“-Spiel kreieren. Nintendo hat hier ein Spiel abgeliefert, dass dem Spieler nun das Zepter in die Hand drückt. Man entscheidet selbst, wie schwer, wie spaßig, wie abwechslungsreich und durchgeknallt die Level werden sollen. Für mich ist hiermit ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen und trotz der kleinen Dinge, die man noch verbessern kann, ist „Super Mario Maker“ ein ABSOLUTES MUSS für Fans vom roten Klempner und eine würdige Art das 30. Jubiläum von Mario zu feiern!